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Zum diesjährigen Internationalen Frauentag freuen wir uns, Ihnen eine herausragende Forscherin vorzustellen, die sich mit dem Stillen als Katalysator von Gesundheit und Entwicklung beschäftigt – Dr. Jordyn Wallenborn, PhD, MPH
Wir lernten Jordyn im Jahr 2021 kennen, als sie ein Forschungsstipendium des von FLRS finanzierten Stipendienprogramms TEP erhielt. Seitdem hat sie mit ihrer Arbeit auf dem Gebiet der Muttermilch und Laktation aufregende neue Wege eingeschlagen. Erfahren Sie das Neueste dazu in unserem Gespräch unten.
Sie sind die neueste Forschungsmitarbeiterin am Larsson-Rosenquist Foundation Center for Economics of Breastfeeding an der Universität Zürich – was hoffen Sie zu erreichen?
Ich möchte mit führenden, weltweit anerkannten Wirtschaftswissenschaftlern zusammenarbeiten und die Forschung über Muttermilch und Laktation durch einen transdisziplinären Ansatz voranbringen. Mit vereinten Kräften können wir die derzeitige, oft isolierte Forschung verbessern und klare kausale Beziehungen zwischen dem Stillen und der Gesundheit und Entwicklung von Kindern herstellen.
Was ist das Aufregendste, das Sie in Ihrer Position als Projektleiterin für den Ambizione-Beitrag des Schweizerischen Nationalfonds am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut – erleben?
Mein Team ist dabei, die aktuellen Empfehlungen zum ausschliesslichen Stillen zu überarbeiten und zu aktualisieren. In den letzten 10 Jahren wurden zahlreiche neue Forschungsergebnisse zum ausschliesslichen Stillen, zur frühkindlichen Entwicklung und zum Darmmikrobiom von Säuglingen gewonnen. Die ursprünglichen Berichte der Weltgesundheitsorganisation (2002 & 2012) konzentrierten sich in ihren Empfehlungen hauptsächlich auf das körperliche Wachstum. Die frühkindliche Entwicklung wird nun als Schlüsselfaktor für das langfristige Wohlbefinden von Kindern anerkannt – sie sollte deshalb auch als zentrales Element bei der Definition der idealen Dauer des ausschliesslichen Stillens berücksichtigt werden.
Wir sind dabei, einen länder- und kohortenübergreifenden Datensatz zusammenzustellen, um die Vorteile verschiedener ausschliesslicher Stilldauern zu differenzieren. Die aktualisierten Empfehlungen werden nach dem wirtschaftlichen Niveau des Landes (niedriges, mittleres und hohes Einkommen) aufgeschlüsselt sein. Unser Ziel ist es, sie im Jahr 2025 zur Verfügung zu stellen.
Wie hat das TEP-Stipendium (Trainee Expansion Program) 2019 dazu beigetragen, Ihren Fortschritt zu beschleunigen?
Während meines Forschungsstipendiums konnte ich in meine Ausbildung und Vernetzung investieren. Einer der wichtigsten, aber oft übersehenen Aspekte der Karriereentwicklung ist das Zusammentreffen mit führenden Persönlichkeiten aus dem Forschungsgebiet. Dank des TEP konnte ich mein Netzwerk erweitern und mit einigen herausragenden Forschern zusammenarbeiten, darunter Dr. Lars Bode von der University of California San Diego und Dr. Christopher Stewart von der Newcastle University. Dr. Bode machte mich mit dem Team der Universität Zürich bekannt – was zu meiner Stelle als Forschungspartnerin am Center for Economics of Breastfeeding führte. Die positiven Auswirkungen, welche diese Mentorate und grossartigen Arbeitspartnerschaften auf meine berufliche und persönliche Entwicklung haben, sind wirklich unermesslich - ich bin sehr dankbar.
Wenn Sie einen Wunsch für eine zukünftige Investition in Frauen hätten, wie würde dieser lauten?
Frauen und PoC (people of color) an die Spitze zu stellen. Auch heute noch haben viele von uns nicht die Möglichkeit, eine Führungsrolle zu übernehmen. Wenn Sie sich Forschungsveranstaltungen und Referate, Einstellungsentscheidungen und Beförderungen ansehen – sie werden oft von weissen Männern geprägt. Führungskräfte von Unternehmen, Institutionen und Universitäten müssen sich dagegen engagieren. Wenn sie so weitermachen wie bisher, werden Frauen, nicht einmal bis 2050 die Parität in Führungspositionen erreichen, wie die UNO letztes Jahr berichtete. Ein einfacher Schritt: die Chancenverteilung ausgleichen. Wenn Frauen und PoC die Möglichkeit haben, an der Spitze zu stehen - und wenn sie sehen, dass ihre Kollegen an der Spitze stehen -, kann das einen erheblichen Einfluss auf ihre Karriere haben.
1977 wurde der Internationale Frauentag von der UNO erstmals offiziell anerkannt
Heute sagen die Vereinten Nationen, dass "die Gleichstellung der Geschlechter und das Wohlergehen der Frauen in allen Lebensbereichen wichtiger denn je ist, wenn wir prosperierende Volkswirtschaften und einen gesunden Planeten schaffen wollen." Erfahren Sie hier mehr über die fünf Schlüsselbereiche, in denen unser gemeinsames Engagement nötig ist.
Das Trainee Expansion Program (TEP) wird in Partnerschaft mit der International Society for Research in Human Milk and Lactation (ISRHML) durchgeführt. TEP bietet jährlich zwei Arten von leistungsbezogenen Stipendien für Akademiker an, die ihre Karriere im Bereich Humanmilch und Laktation beginnen oder vorantreiben möchten.
Sind Sie interessiert? Die Bewerbungen öffnen am 1. August 2024. Details zur Bewerbung finden Sie hier.