Hans Schmidtner

2023 Foundation Board HSC

Hans Schmidtner
Ehemaliger Stiftungsratspräsident, 2021–2023

Rückblick und Dank

Liebe Freunde

Das 10-jährige Bestehen der Stiftung ist die ideale Gelegenheit, auf das Erreichte zurückzublicken und unseren Partnern dafür zu danken, dass sie uns auf unserer Reise von der Forschung bis zur wirksamen Umsetzung in die Praxis begleitet haben. 

Als ehemaliger Präsident des Stiftungsrats danke ich Ihnen herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit im letzten Jahrzehnt. Ihr Engagement für die Vision der Stifterfamilie – eine Welt, in der jedes Kind durch die Ernährung mit Muttermilch einen optimalen Start ins Leben hat – schafft positive Veränderungen für neue Generationen hier in der Schweiz und weltweit.

Als langjähriger Freund von Olle Larsson weiss ich, dass er, ebenso wie seine Söhne Göran und Michael, für Ihr Engagement und Ihre Arbeit zur Förderung des Stillens sehr dankbar wäre. In zehn Jahren haben wir viel erreicht, worauf wir stolz sind.

Mit unseren Partnern haben wir fünf unabhängige Forschungszentren an renommierten Universitäten gestiftet, zwei davon an der Universität Zürich. Heute sind diese Zentren führend in der Muttermilchforschung. Und sie sind einen Schritt weiter gegangen und haben das Global Human Milk Research Consortium gegründet, um interdisziplinär zusammenzuarbeiten und die bestehenden Grenzen zwischen Fachdisziplinen aufzulösen. Wir haben fast 30 einzelne Forschungs- und Instrumentenentwicklungsprojekte finanziert. Einige davon waren Ankerprojekte, die zur Erarbeitung von Schulungsunterlagen un  Ausbildungsinstrumente weiterentwickelt wurden, die weltweit genutzt werden können. Wir haben die Online-Wissensplattform LactaHub aufgebaut, die täglich wächst und inzwischen von mehr als 5’600 Abonnenten genutzt wird, Tendenz steigend.

All diese Aktivitäten machten deutlich, dass es klare strategische Aktionspläne braucht, um Stillpolitik in die Praxis umzusetzen. Dieses Bedürfnis ist universell – unabhängig vom Standort und trotz fortschrittlicher politischer Leitlinien. Deshalb entwickeln und testen wir gemeinsam mit unseren Partnern in Ghana einen Operationalisierungsansatz, der für nachhaltige, verbesserte Stillergebnisse in weiteren Ländern genutzt werden kann. Details zu diesem wegweisenden Ansatz finden Sie auf den Seiten 25–27 im Jubiläumsbuch, von Geschäftsführerin Dr. Katharina Lichtner, und auf der Seite 32 im Interview mit Mitentwickler des Projekts, Dr. Ernest Konadu Asiedu.

Unsere Arbeit in den letzten zehn Jahren hat noch eine weitere Lücke aufgedeckt, nämlich jene zwischen akademischem Wissen und praktischer Anwendung. Wissenschaftler machen wichtige Erkenntnisse von höchster Relevanz für die Volksgesundheit, die zwar in akademischen Fachzeitschriften erscheinen, aber leider allzu oft für die Praxis nicht weiter genutzt werden. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir daran, den Zugang zu wertvollem Wissen zu öffnen und zu erweitern, damit es gerechter und einfacher genutzt werden kann. Im Global Health Network fokussieren wir uns auf das Wissensmanagement (Seite 29). Mit der Aga Khan University arbeiten wir an der Übersetzung von Wissen (Seite 33). Gemeinsam mit Partnern an verschiedenen Standorten transformieren wir wissenschaftliche Erkenntnisse in effiziente, praxisorientierte Instrumente, die weltweit eingesetzt werden können und so einen bedeutenden Gesundheits- und Entwicklungsbeitrag leisten. 

Die Arbeit geht weiter. Dennoch wollten wir nach zehn Jahren innehalten und darüber nachdenken, was wir und unsere Partner gemeinsam erreicht haben. Der Zeitpunkt ist ideal, «Danke» zu sagen, indem wir unsere Erkenntnisse aus diesen Jahren mit Partnern und neuen Still-Allianzen in der Schweiz teilen. 

Seit 2020 verstärken wir unseren lokalen Fokus. 2021 eröffnete die Stiftung ein öffentliche Stillzimmer in Frauenfeld. Wir arbeiten am Aufbau einer schweizweiten Still-Allianz und bringen Organisationen (Behörden, Wissenschaftler, Gesundheitsfachleute, Influencer) zusammen, die sich für das Stillen einsetzen, um den Stellenwert des Stillens in der Schweizer Gesellschaft und Politik zu erhöhen und die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern, Müttern und Familien zu verbessern. Das ist erst der Anfang.

Weder die gemeinsamen Leistungen noch die Pläne der Stiftung wären ohne die strategische und operative Führung von Dr. Katharina Lichtner möglich. Ich möchte ihr für die Entwicklung der langfristigen Strategie und für ihre tägliche Arbeit zur erfolgreichen Umsetzung einen grossen Dank aussprechen. Ich möchte auch dem Team für seinen Einsatz bei der Umsetzung der Strategie sowie dem wissenschaftlichen Beirat der Stiftung für seine umsichtige Beratung herzlich danken. Weiter möchte ich meinen Kollegen im Stiftungsrat danken. Ihr Engagement und ihre Erfahrung sind für die Stiftung und die Umsetzung der Vision enorm wertvoll.

Als die Vereinten Nationen im Jahr 2015 die Ziele für nachhaltige Entwicklung aufstellten, steckte die Stiftung noch in den Kinderschuhen. Heute fühlen wir uns geehrt, zur Verwirklichung der Ziele im Bereich Gesundheit von Müttern und Kindern beizutragen und die Vision meines Freundes Olle Larsson und seiner Familie in der Schweiz und im Ausland umzusetzen. Die Stiftung geht zusammen mit alten und neuen Partnern in ihr zweites Jahrzehnt. Die Vision bleibt unverändert: eine Welt, in der jedes Kind durch die Ernährung mit Muttermilch einen optimalen Start ins Leben hat.